Elektrisieren

Im Verlauf der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts hielten die Elektrisierer Einzug in das Repertoire der Schaustellenden. Gegen einen kleinen Obolus ließ sich beispielsweise einer „electric lady“ die Hand schütteln oder auf einem „elektrischen Stuhl“ Platz nehmen. Die Konzeption der ersten Elektrisierer mit Münzeinwurf erfolgte in den 1880er-Jahren.

Zur damaligen Zeit herrschte eine große Faszination für Elektrizität. Vielerorts, insbesondere im ländlichen Raum, gab es wenige bis gar keine Berührungspunkte mit Elektrizität.

Heute noch sind Elektrisierer aus dem Jahrmarkts-Kontext bekannt sowie beliebt und werden noch heute genau dort aufgestellt.

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Im Verlauf der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts hielten die Elektrisierer Einzug in das Repertoire der Schaustellenden. Gegen einen kleinen Obolus ließ sich beispielsweise einer „electric lady“ die Hand schütteln oder auf einem „elektrischen Stuhl“ Platz nehmen. Die Konzeption der ersten Elektrisierer mit Münzeinwurf erfolgte in den 1880er-Jahren.

Zur damaligen Zeit herrschte eine große Faszination für Elektrizität. Vielerorts, insbesondere im ländlichen Raum, gab es wenige bis gar keine Berührungspunkte mit Elektrizität.

Heute noch sind Elektrisierer aus dem Jahrmarkts-Kontext bekannt sowie beliebt und werden noch heute genau dort aufgestellt.

Auch wenn sich das Design der Automaten über die Jahrzehnte stark verändert hat, ist das Unterhaltungsprinzip unverändert: Nach Münzeinwurf und Kontakt zweier Elektroden durchfließt elektrischer Strom den menschlichen Körper.

Aufgrund der besonderen Funktionsweise nimmt der gesunde Körper keinerlei Schaden. Das ist physikalischen Gegebenheiten zu verdanken.

Die elektrische Spannung in diesen Geräten wird von einer Batterie erzeugt. Folglich ist der Automat nicht an die Steckdose angeschlossen, die in Europa eine Spannung von 230 Volt besitzt. Entscheidend ist bei den Elektrisierern weder die Spannung noch die in Ampere gemessene Stromstärke. Der Widerstand, der in Ohm gemessen wird und den der Strom zu überwinden hat, bestimmt, wie sich ein Erlebnis am Elektrisierer anfühlt.

Cochon_Electriseur_INV2224
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Auch wenn sich das Design der Automaten über die Jahrzehnte stark verändert hat, ist das Unterhaltungsprinzip unverändert: Nach Münzeinwurf und Kontakt zweier Elektroden durchfließt elektrischer Strom den menschlichen Körper.

Aufgrund der besonderen Funktionsweise nimmt der gesunde Körper keinerlei Schaden. Das ist physikalischen Gegebenheiten zu verdanken.

Die elektrische Spannung in diesen Geräten wird von einer Batterie erzeugt. Folglich ist der Automat nicht an die Steckdose angeschlossen, die in Europa eine Spannung von 230 Volt besitzt. Entscheidend ist bei den Elektrisierern weder die Spannung noch die in Ampere gemessene Stromstärke. Der Widerstand, der in Ohm gemessen wird und den der Strom zu überwinden hat, bestimmt, wie sich ein Erlebnis am Elektrisierer anfühlt.

Einige Elektrisierer wurden nachträglich und individuell bemalt – mit dem Ziel sie, für das Publikum noch attraktiver werden zu lassen. Ob es sich dabei um das Ergebnis von talentierten Laien oder professionellen Schaustellermalern handelt – ein Berufszweig der lange übersehen und unterschätzt wurde – wird mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht mehr geklärt werden können.

Neben dem Unterhaltungsaspekt dieser Geräte dienten Sie einem weiteren Zweck. Seit dem 18. Jahrhundert war die Vorstellung weit verbreitet, dass Strom als Allheilmittel für den menschlichen Körper einzusetzen sei. In diesem Zusammenhang erfolgte die Entwicklung von mobilen Geräten (für den Stromschlag unterwegs) sowie Apparaten für den Hausgebrauch.

Inzwischen ist die Meinung der gesundheitsfördernden bzw. -erhaltenden Wirkung in vielen Bereichen der Medizin überholt und die Elektrotherapie findet im 21. Jahrhundert nur noch bei speziellen Krankheitsbildern Anwendung. Heutige Einsatzgebiete liegen beispielsweise im Bereich der Kardiologie in der Reanimationstechnik bzw. bei Herzschrittmachern. Darüber hinaus gibt es spezielle Anwendungen in der Neurologie bzw. Psychiatrie. So sind u. a. die Diathermie (die Reizung oder Beruhigung von Muskeln und Nerven) sowie in ausgewählten Fällen die Elektrokrampftherapie (zur Behandlung psychischer Krankheitsbilder) heutige Anwendungsbereiche.

Electric shocking

The entertainment principle of the electric shock machines is based on the fact that electricity flows through your body after a coin has been inserted. Two contacts had to be touched to complete an electric circuit - and entertainment was guaranteed. For the amusement of one or more people, the electric shock machines have been part of fairground culture since the second half of the 19th century. You can still find a few of them at fairgrounds today.

In the course of the second half of the 19th century, electric shock machines made their way into the repertoire of exhibitors. For a small fee, visitors could shake the hand of an ‘electric lady’ or sit on an ‘electric chair’, for example. The first coin-operated electric shock machines were designed in the 1880s.

At the time, there was a great fascination with electricity. In many places, especially in rural areas, there were few if any points of contact with electricity at the time.

Even today, electric shock machines are still known and popular in the context of fairgrounds and are still set up there.

Even though the design of the machines has changed considerably over the decades, the entertainment principle remains unchanged: After inserting a coin and making contact between two electrodes, an electric current flows through the human body.

Due to the special mode of operation, the healthy body is not harmed in any way. This is due to the laws of physics.

The electrical voltage in these devices is generated by a battery, so the machine is not connected to a socket, which in Europe has a voltage of 230 volts. Neither the voltage nor the current strength measured in amperes is decisive for this electrical shocking. The resistance, which is measured in ohms and which the current has to overcome, is what determines how an experience feels on the machine.

Some electrics were painted later and individually with the aim of making them even more attractive to the public. Whether this was the work of talented amateurs or professional show painters - a profession that has long been overlooked and underestimated - is highly unlikely to ever be determined.

In addition to the entertainment aspect of these devices, they served another purpose. In the 18th century, the idea that electricity could be used as a panacea for the human body was widespread. This led to the development of mobile devices (for electrocution when travelling) and appliances for domestic use.

In many areas of medicine, this view of the health-promoting or health-maintaining effect is now outdated and in the 21st century, electrotherapy is only used for specific clinical pictures. Today's areas of application are, for example, in the field of cardiology in resuscitation technology or pacemakers. There are also special applications in neurology and psychiatry. For example, diathermy (the stimulation or calming of muscles and nerves) and electroconvulsive therapy for the treatment of mental illnesses are current areas of application that are chosen with caution.